Hüftgelenknahe Fraktur

Eine hüftgelenknahe Fraktur oder ein Oberschenkelhalsbruch kommen vorwiegend bei älteren Patienten vor. Bei der Behandlung setzen wir entweder hüftkopferhaltende oder hüftkopfersetzende Verfahren ein.

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Behandlungsüberblick

Hier finden Sie übersichtlich zusammengefasst alle wichtigen Fakten und Daten zur operativen Behandlung einer hüftgelenknahen Fraktur bei Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits.

  • Ort der Behandlung: Orthopädischer Operationssaal der Privatklinik Döbling

  • Dauer der Behandlung: 90-180 Minuten je nach Technik

  • Dauer des Aufenthaltes: einige Tage stationär je nach Schwere der Verletzung

  • Anzahl der Behandlungen: 1 Operation

  • Behandlung schmerzhaft? Operation mittels Allgemeinanästhesie oder Spinalanästhesie

  • Nachbehandlung: intensive Physiotherapie

  • Schonzeit/Sport: 6-12 Wochen / nach der Schonzeit wieder aufbauend

  • Ausfallszeit: 4-12 Wochen je nach beruflicher Tätigkeit

Hüftgelenknahe Fraktur

Der Oberschenkelknochen oder Femur besteht aus einem langen Schaft und einem kurzen, leicht abgewinkelten Hals. Dieser Hals trägt die Kugel des Hüftgelenks. Bei einem Oberschenkelhalsbruch (einer Schenkelhals-Fraktur) bricht dieser Teil des Oberschenkelknochens. Knochenbrüche, die am Oberschenkelhals im Übergangsbereich zum Schaft des Oberschenkelknochens liegen, werden als hüftgelenknahe Oberschenkelfrakturen bezeichnet.

Schenkelhalsbrüche sind vor allem bei älteren Menschen eine typische Fraktur nach einfachen Stürzen. Seltener kommt eine hüftgelenknahe Fraktur auch beim jungen Patienten nach größerer Krafteinwirkung vor.

Ursachen

Ein Oberschenkelhalsbruch (Schenkelhals-Fraktur oder Femurhals-Fraktur) ist eine typische und häufige Verletzung bei älteren Menschen. Die Häufigkeit eines Oberschenkelhalsbruchs nimmt ab dem 60. Lebensjahr zu und Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Meistens ist ein Sturz auf die Hüfte die Ursache für diese Fraktur. Zusätzlich kommt es durch die zunehmende Knochenentkalkung oder Osteoporose im Alter zu einem erhöhten Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch. Bei Osteoporose-Betroffenen können bereits leichte Stürze zu einer Schenkelhalsfraktur führen und in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Unfälle im Haushalt. Eine weitere Ursache sind Stürze, die durch einen Schwindelanfall oder eine kurzfristige Bewusstlosigkeit aufgrund einer Herz-Kreislauf- oder Nervenerkrankungen ausgelöst werden. Zudem können Medikamente, welche die Wahrnehmung oder Koordination beeinflussen, sowie Alkohol und Sehstörungen zu Sturzunfällen führen.

Hüftgelenknahe Fraktur bei jüngeren Patienten

Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor dem 60. Lebensjahr sind Oberschenkelhalsbrüche bzw. eine hüftgelenknahe Fraktur äußerst selten. Verletzungen treten praktisch nur durch starke Gewalteinwirkung, beispielsweise bei Verkehrsunfällen mit hoher Geschwindigkeit oder Stürzen aus großer Höhe, auf.

Darstellung Hüftgelenk (hüftgelenknahe Fraktur)

Symptome & Diagnostik

Der Betroffene verspürt teilweise heftige Schmerzen in der Hüfte und in der Leistengegend. Stehen oder Gehen ist in der Regel nicht möglich. Im Liegen fällt eine Verkürzung und eine Verdrehung des Beins nach außen auf.

In den meisten Fällen wird ein Oberschenkelhalsbruch mittels Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks diagnostiziert. Auf dem Röntgenbild lässt sich auch erkennen, wo und wie genau der Bruch verläuft. Dies spielt für die weitere Therapie eine wichtige Rolle. Zur genauen Planung einer Operation wird häufig eine Computertomografie (CT) angefertigt.

Darstellung Hüftgelenk (hüftgelenknahe Fraktur)

Behandlung hüftgelenknahe Fraktur

Ein Oberschenkelhalsbruch (Schenkelhals-Fraktur) wird in der Regel operiert. Sinn des Eingriffs ist es, die Belastbarkeit und Mobilität möglichst schnell wiederherzustellen. Dies ist vor allem bei älteren Menschen mit einem Oberschenkelhalsbruch wichtig, da bei einer längerer Bettlägerigkeit die Knochen- und Muskelmasse schneller abgebaut wird und sich Komplikationen wie Lungenentzündungen häufen. Bei älteren Patienten ist auch häufig der teilprothetische oder auch der totalprothetische Hüftkopfgelenksersatz eine optimale Therapiemöglichkeit.

Je nach genauer Lokalisation des Oberschenkelhalsbruchs (Schenkelhals-Fraktur) und dem Alter des Patienten stehen hüftkopferhaltende und hüftkopfersetzende Operationsmethoden zur Verfügung.

Hüftkopferhaltende Verfahren

Bei den hüftkopferhaltenden Verfahren erfolgt eine Festigung des Oberschenkelhalsbruchs mittels Schrauben, Nägeln, Platten oder Materialkombinationen und es werden spezielle Schrauben (dynamische Hüftschraube, DHS) verwendet. Wurde der Oberschenkelhalsbruch nur verschraubt oder verplattet, muss das Bein zwölf Wochen konsequent entlastet werden. Bei den anderen Methoden (auch der dynamischen Hüftschraube) ist ein zügiger Aufbau der Belastung möglich und sinnvoll.

Hüftkopfersetzende Verfahren

Der Ersatz des Hüftgelenks durch eine Totalendoprothese (TEP), auch als Hüftkopfprothese bekannt, ist vor allem in Deutschland einer der häufigsten Eingriffe überhaupt und zählt bei älteren Menschen als optimalste Therapievariante. Der Vorteil dieser Methode ist die schnellstmögliche Mobilisierbarkeit nach dem Eingriff, da das künstliche Gelenk sofort belastet werden kann. Bereits in den ersten Tagen nach der Operation wird mit der heilgymnastischen Übungsbehandlung begonnen. Eine TEP kommt auch bei Patienten zum Einsatz, die zusätzlich einen Gelenkverschleiß im Hüftgelenk aufweisen.

Prognose & Weiterbehandlung

Der Oberschenkelhalsbruch ist vor allem deshalb gefürchtet, weil die meisten Patienten schon älter sind. Mit der Operation sind sowohl ein sehr gutes Ergebnis als auch die volle Mobilität erreichbar. Am besten eignen sich dafür Operationsverfahren, die eine schnelle Belastung erlauben.

Unterziehen Sie sich nach der Operation einer konsequenten Physiotherapie über einen möglichst langen Zeitraum, dann verbessern Sie zusätzlich das Operationsergebnis. Im Idealfall wird eine stationäre Anschlussheilbehandlung durchgeführt.

Komplikationen

Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Gefäß- oder Nervenverletzungen sind bei einem Oberschenkelhalsbruch relativ selten. Wird das Hüftgelenk ersetzt, ist während der Operation mit mehr oder weniger großen Blutverlusten zu rechnen. Es besteht die Gefahr, dass sich nach einer Operation am Schenkelhals Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden. Um diesen vorzubeugen, erfolgt eine konsequente Vorbeugebehandlung mit Medikamenten, Stützstrümpfen und Heilgymnastik. Diese wird solange durchgeführt, bis das Bein wieder mit vollem Körpergewicht belastbar ist.

Infektionen sind vor allem nach dem Einpflanzen eines künstlichen Hüftgelenks eine gefürchtete und langwierige Komplikation, die insgesamt jedoch selten vorkommt.

Vorbeugung hüftgelenknahe Fraktur

Ganz wichtig – vor allem bei älteren Menschen – ist die Behandlung von Grunderkrankungen, die möglicherweise zu einem Sturz und damit zum Oberschenkelhalsbruch führen könnten. Dazu zählen beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Diabetes und Fehlsichtigkeit. Bei älteren Menschen ist auch auf Einnahme von Schlafmitteln zu achten, da diese die Reaktionsfähigkeit herabsetzen und dann etwa beim nächtlichen Gang zur Toilette Stürze verursachen können.

Ernährung

Eine kalziumreiche Ernährung und körperliche Betätigung wirken sich in jedem Fall günstig auf die Stabilität der Knochen aus. Gegebenenfalls kann es für ältere Menschen sinnvoll sein, ihre Ernährung mit kalzium- und Vitamin D-haltigen Präparaten zu ergänzen. Auch Maßnahmen wie altersgerechte Wohnungseinrichtungen mit Haltegriffen, Gehhilfen und dem Wetter angepasstes Schuhwerk sind hilfreich, um Stürze und damit die Gefahr eines Oberschenkelhalsbruchs zu reduzieren.

Hüftprotektoren

Hüftprotektoren sind nur bei Patienten mit hohem Sturzrisiko beispielsweise im Pflegeheim sinnvoll. Dabei handelt es sich um eine speziell entwickelte Unterwäsche, in welcher seitlich im Bereich der Hüfte Taschen eingearbeitet sind. Diese Taschen enthalten tellerartige, weiche oder harte Schutzelemente aus verschiedenen Materialien.

FAQs

Bei einem Oberschenkelhalsbruch sind Gehen und Stehen meist nicht mehr möglich. Zudem haben die Patienten starke Schmerzen.

Von der hüftgelenknahen Fraktur oder dem Oberschenkelhalsbruch sind vor allem aus zwei zusammenspielenden Gründen meist immer ältere Menschen betroffen. Zum einen begünstigt Osteoporose einen Knochenbruch, zum anderen laufen ältere Menschen durch Sehstörungen, schlechtere Koordinationsfähigkeit und andere Erkrankungen öfter Gefahr zu stürzen.

Ein Oberschenkelhalsbruch wird heutzutage immer operiert. Danach ist es vor allem bei älteren Patienten wichtig, eine möglichst schnelle Mobilisierung zu erreichen. Das geschieht mithilfe von Physiotherapie und/oder im Rahmen eines Reha-Aufenthalts.