Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen ist in vollem Gange. Heute Abend um 21:00 Uhr trifft die Nationalelf von Spanien auf jene von Deutschland. Doch Spanien muss dabei ohne Alexia Putellas auskommen. Die Mittelfeldspielerin, die von Experten derzeit als beste Spielerin der Welt gehandelt wird, hat sich im Training einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Die Weltfußballerin soll am heutigen Dienstag operiert werden. Doch nicht nur für erstklassige Sportlerinnen ist ein Kreuzbandriss eine schmerzhafte Verletzung.

Der Kreuzbandriss

Generell muss man bei dieser Verletzung zwischen vorderem Kreuzbandriss und hinterem Kreuzbandriss unterscheiden. Welches der beiden Bänder im Fall von Alexia Putellas betroffen ist, wurde nicht öffentlich gemacht. Allerdings ist die Ruptur des hinteren Kreuzbandes wesentlich seltener und entsteht durch direkte Gewalteinwirkung auf das gebeugte Knie oder eine Überstreckung. Das vordere Kreuzband zählt zu den wichtigsten Bändern im menschlichen Körper, denn es ist ausschlaggebend für die Stabilität des Kniegelenks in Beugestellung.

Behandlung beim Kreuzbandriss

Zur Behandlung eines Kreuzbandrisses kommt bei jungen und aktiven Patienten wie der spanischen Nationalspielerin Putellas nahezu immer eine Operation zum Einsatz. Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits ist Spezialist für Knieverletzungen und kennt die chirurgischen Optionen. Er setzt zur Behandlung einer Kreuzbandruptur im Idealfall auf eine Naht oder Refixation des Bandes. Denn damit können das eigene Kreuzband und mit ihm alle Nervenstrukturen erhalten bleiben, was zu hervorragenden Langzeitergebnissen führt.

Ist die Refixation aufgrund der Verletzungsart nicht möglich, wird das Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Dafür eignen sich am besten Teile der Patella-Sehne oder der Oberschenkelsehnen.

Wie geht es nach dem Kreuzbandriss weiter?

Die Prognose bei einem Kreuzbandriss ist nach einer erfolgreichen Operation meistens sehr gut. Von großer Bedeutung ist dabei aber eine konsequent durchgeführte Physiotherapie oder Heilgymnastik. Damit können die meisten Verletzen bereits nach zwölf bis 16 Wochen wieder Sport treiben. Im Falle von Spitzensportlern ticken die Uhren allerdings ein wenig anders. Spanische Sportmedien gehen derzeit davon aus, dass Alexia Putellas 6 bis 10 Monate ausfallen wird, bevor sie wieder zu ihrer alten Form zurückkehrt.