Die Steiermark und Oberösterreich befinden sich aktuell noch als letzte Bundesländer in den Semesterferien. Für viele Familien sind diese Ferien traditionellerweise die Zeit für den ersehnten Skiurlaub. Und dabei können gerade bei wärmerem Wetter Unfälle passieren und Verletzungen entstehen. Im vierten Teil unserer Serie zu Skiverletzungen wollen wir Ihnen heute Details über die Behandlung einer Tibiakopffraktur näher bringen.

Tibiakopffraktur – Bruch des Schienbeinkopfes

Tibia ist die medizinische Bezeichnung für das Schienbein. Am oberen Ende befindet sich der sogenannte Tibiakopf, der einen Teil des Kniegelenks bildet. Auf diesem Kopf lastet das ganze Gewicht des Körpers. Umso wichtiger ist es also, den Schienbeinkopf nach einem Bruch bestmöglich zu behandeln, um Folgeerkrankungen oder chronischen Knieschmerzen vorzubeugen.

Etwa ein Viertel aller Skiverletzungen betrifft das Kniegelenk, und davon auch ein guter Teil den Schienbeinkopf. Diese Verletzungen entstehen oft im Rahmen einer Drehung des Körpers, dem der fest im Skischuh sitzende Fuß nicht folgen kann. Besonders schwerwiegende Formen der Tibiakopffraktur betreffen das Tibiaplateau, jene nahezu ebene Fläche am oberen Ende, auf der die Menisken aufliegen. Denn damit gehen oft auch Verletzungen von Bändern, Knorpeln und Menisken einher.

Behandlung einer Tibiakopffraktur

In den meisten Fällen muss eine Tibiakopffraktur operiert werden. Denn durch die hohe Belastung, welcher der Schienbeinkopf ausgesetzt ist, muss eine vollständige Wiederherstellung das oberste Ziel der Behandlung sein. Nur so können die Patienten in der Folge einen normalen Gang erreichen und normale sportliche Aktivitäten ausüben. Diese Wiederherstellung ist das Prinzip der regenerativen Medizin, dem sich Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits bei allen Behandlungen verschrieben hat.

Bei Schienbeinkopfbrüchen ist die Gelenkfläche häufig imprimiert und verschoben. Um eine normale Funktion des Kniegelenks zurückzugewinnen, muss diese Gelenkfläche exakt repositioniert und durch Osteosynthese, also einer Fixierung mit Schrauben, Platten oder Nägeln, in der richtigen Position festgehalten werden. So kann auch der eventuell verletzte Knorpel heilen.

Knie unbedingt entlasten

Kommt es im Rahmen von Skiverletzungen oder anderen Unfällen zu einem Bruch des Schienbeinkopfes, führt das zu einem Funktionsverlust des Kniegelenks. Die Patienten bemerken starke stechende Schmerzen im Knie, das nur eingeschränkt bewegt werden kann. Wenn die Gelenkfläche betroffen ist, kann es auch zu einer Blutansammlung im Gelenk kommen. Die wichtigste Erstmaßnahme ist die absolute Entlastung des Knies. Personen mit Schienbeinkopffraktur dürfen keinesfalls selbstständig aufstehen. Denn dadurch kann es zu einer sekundären Dislokation kommen, bei der Knochenfragmente gegeneinander verschoben werden. Nach der Erstversorgung ist eine rasche Behandlung mit genauem Therapieplan nötig, um die volle Funktion des Kniegelenks wieder zu erlangen.

Beitragsserie zu Skiverletzungen

Dieser Beitrag ist Teil einer umfassenden Serie zu Skiverletzungen und ihren Behandlungen. Unter den folgenden Links können Sie die anderen Teile nachlesen.