Gerade Kinder erleben immer wieder kleine Unfälle und Verletzungen im Alltag. Dass sich Kinder häufiger verletzen als Erwachsene, ist keine subjektive Wahrnehmung besorgter Eltern, sondern belegte Tatsache. Es gibt mehrere Ursachen für die häufigen Unfälle bei Kindern, wie etwa das noch fehlende Gefahrenbewusstsein oder die längere Reaktionszeit. Andererseits: Kommt es zu einem Knochenbruch, haben Kinder den Vorteil der schnelleren Heilung. Dennoch sollte bei jeder Fraktur ein erfahrener Facharzt aufgesucht werden. Denn gerade bei den Kleinen besteht durch schlecht verheilte oder behandelte Brüche das Risiko von bleibenden Schäden. Vor allem, wenn es sich um eine Wachstumsfugenfraktur handelt, sind eine kompetente, kindgerechte Diagnose und Behandlung wichtig.

Der Wachstumsfugenbruch

Beim Wachstumsfugenbruch und gelenknahen Knochenbrüchen kann der Wachstumsknorpel teils oder zur Gänze zerstört werden. Bei Kindern ist die Epiphysenfuge noch nicht vollständig knöchern, wodurch es häufig zu Verletzungen in diesem Bereich kommt. Ist der Wachstumsknorpel beschädigt, kann das zu einem Fehlwachstum mit einer Deformierung führen. Im schlimmsten Fall verschließt sich die Wachstumsfuge. Dadurch können die Röhrenknochen nicht mehr in die Länge wachsen und es kommt zu einem Wachstumsstopp. Am häufigsten treten Epiphysenfugenfrakturen im Fuß, in der Hand oder im Ellbogen auf. Die beiden erstgenannten weisen eine Vielzahl an Wachstumsfugen auf, welche sich alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten knöchern verschließen.

Übrigens: Zusammen mit anderen Faktoren wie Körpergröße oder Beinlänge kann der Zustand der Epiphysenfuge Auskunft über das noch zu erwartende Wachstum eines Kindes geben. Die Wachstumsfugen können in der Röntgendarstellung also dazu beitragen, angeborene Wachstumsstörungen festzustellen.

Behandlung Wachstumsfugenfraktur

Da ein Wachstumsfugenbruch wie erwähnt zu einem Fehlwachstum oder gar einem Wachstumsstopp führen kann, muss die Epiphysenfuge unbedingt anatomisch wiederhergestellt werden. Welche Therapie die jeweils richtige ist, hängt von der Art und Lokalisation des Knochenbruchs ab. Die Möglichkeiten reichen dabei von einem Gips oder einer Schiene bis hin zu einem chirurgischen Eingriff. Eine Operation ist meist dann notwendig, wenn die Knochenbruchstücke stark verschoben sind und deswegen repositioniert und fixiert werden müssen. Durch die schnelle Regeneration der Knochen bei Kindern dauert die Heilung aber durchschnittlich nur zwischen drei und sechs Wochen. In den meisten Fällen ist zudem eine ambulante Behandlung möglich, die keinen stationären Aufenthalt erfordert.